·

Etwa 1000 Zugreisende stranden am Offenburger Bahnhof

Bilder: DRK OV OG

Eine kurzes, aber heftiges Gewitter tobte am Nachmittag des 30. Juli 2017 über der Ortenau. Ausreichend um auf der Fahrstrecke der Deutschen Bahn zwischen Offenburg und Orschweier einen Oberleitungsschaden zu verursachen, der zum Stillstand des Zugverkehres auf der gesamten Strecke führte.

Als letzten Haltepunkt fuhren die Züge, die in südlicher Richtung unterwegs waren, in den Bahnhof Offenburg ein und mussten dort eine Zwangspause machen. Dadurch erhöhte sich sehr rasch das Aufkommen der Bahnreisenden im Offenburger Bahnhof. Die Deutsche Bahn AG versuchte einen Schienenersatzverkehr, der die Reisenden, die sich mittlerweile aus dem Bahnhofsgebäude zum gegenüberliegenden Busbahnhof begeben haben, an den Bahnhof nach Orschweier transportieren sollte,  zu organisieren. Leider war dies ein sehr zäher Prozess. Auch das schnell einsetzende starke Regenwetter hob nicht gerade die Laune der sichtlichen, zurecht, genervten Reisenden. Zusammen mit der Feuerwehr Offenburg wurde unser Ortsvereines als fester Bestandteil der Einsatzeinheit 2 im Ortenaukreis in diesen Betreuungseinsatz gerufen.
Zu allerersten gaben unsere ehrenamtlichen Helfer Kaltgetränke an die im Freien stehenden "Gestrandeten" aus. Das stete Bemühen galt auch der Informationsbeschaffung von der Deutschen Bahn bezüglich der weiteren Pläne zur Fahrgastbeförderung. Vielfach waren unsere Einsatzkräfte mit denselben sehr dünnen Informationen versorgt, wie die Reisenden auch. Diese auszubauen gestaltete sich sehr schwierig. Nachdem einige Gelenkbusse eintrafen, die niemals die Kapazität hatten, fast 1000 Personen zu befördern, bekamen die Betroffenen grünes Licht von einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn und setzten sich wieder in einen auf Gleis 1 abgestellten Zug zur Weiterfahrt Richtung Freiburg. Wie sich sehr rasch herausstellte, war nach wie vor aufgrund eines großen Oberleitungsschadens kein Verlassen des Bahnhofes Offenburg möglich. Schnell orientierten sich die eingesetzten Führungskräfte an der hereinbrechenden Nacht und dachten über die Unterbringung der jetzt noch ca. 600 Betroffenen nach. Dazu wurden die Kollegen des Malteser Hilfsdienstes aus Offenburg, sowie die Einsatzeinheit des Kreisverbandes Kehl nachalarmiert, die eine Halle in Bahnhofsnähe als Notunterkunft ertüchtigen und die Reisenden sanitätsdienstlich betreuen sollten. Neben dem Deutschen Roten Kreuz waren bereits die feuerwehr Offenburg, das Technische Hilfswerk aus Offenburg, sowie die Bundes- und Landespolizei an der Einsatzstelle. Glücklicherweise schaffte es die Deutsche Bahn dann doch noch, zwei Reisezüge auf die Strecke Richtung Freiburg zu schicken, sodass die Unterbringung in einer nahegelegenen Halle nicht mehr notwendig wurde. Nach fast 10 Stunden Einsatzdauer konnten unsere ehrenamtlichen Helfer wieder nach Hause einrücken.